Zwischen Geburt und Berufung: Hebamme aus Leidenschaft
Shownotes
In dieser Folge spreche ich mit Claudia, einer Hebamme, die mit Herz und Hingabe Familien rund um den Hesselberg begleitet. Wir tauchen ein in die Realität ihres Berufs: Von Hausgeburten, über Geburtsverletzungen bis hin zum täglichen Spagat zwischen Berufung und Bürokratie. Claudia teilt offen, was es bedeutet, unter enormem Kostendruck und wachsender Verantwortung Frauen zu unterstützen. Wir sprechen über persönliche Erfahrungen, Wünsche für die Zukunft des Berufs und die Herausforderungen, die Hebammen heute meistern müssen. Begleite uns auf eine ehrliche Reise hinter die Kulissen eines oft unterschätzten, aber unverzichtbaren Berufs.
Hebamme
https://de.wikipedia.org/wiki/Hebamme
Hausgeburt
Haftpflichtversicherung für Hebammen
https://www.hebammenverband.de/themen/berufspolitik/haftpflicht
Hebammensuche
Kaiserschnitt (Sectio caesarea)
https://www.frauenaerzte-im-netz.de/krankheiten/geburt/kaiserschnitt-sectio-caesarea/
Deutscher Hebammenverband e.V.
https://www.hebammenverband.de/
Fortbildungspflicht für Hebammen
https://www.hebammenverband.de/themen/fort-und-weiterbildung/fortbildungspflicht/
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00:00:02: Ja, ja, ja, ja.
00:00:03: Und da ist er schon der Thron.
00:00:05: Und ich freue mich.
00:00:07: Ich habe heute eine Frau bei mir und die ist einfach eine tolle, eine tolle Frau.
00:00:15: Die macht ganz tolle Sachen, die bringt Kinder auf die Welt.
00:00:17: Und herzlich willkommen, Claudia.
00:00:18: Hallo,
00:00:19: Grüß dich.
00:00:21: Claudia, du hast gerade vorhin im Vorgespräch einen Mann, der hat keine Ahnung, wie die Kinder auf die Welt kommen.
00:00:26: Wie meinst du das?
00:00:28: Naja, ihr könnt es ja nicht spüren.
00:00:31: Das ist, ja, aber manchmal, wenn eine Frau den Arm von Mann nimmt und krallt sich rein, wenn die Bienen kommen, dann spürt man ja schon das im übertragenen Sinne von
00:00:42: der Frau.
00:00:42: Ja, aber das ist im Vergleich zu dem, was eine Wehe ist, also wirklich minimal.
00:00:47: Okay, was ist eine Wehe?
00:00:49: Das ist eine gute Frage.
00:00:50: Empfindet jede Frau anders, aber so dieser... Druck von dem Kind nach unten, dieses Aufdehnen, dieses Weiten dieser Schmerz, wo man das Gefühl hat, es platzt jetzt unten alles gerade.
00:01:04: Das ist eine Wehe.
00:01:08: Machen wir gleich weiter, das Baby kommt auf die Welt und ab wann oder geht es dann alles wieder zusammen?
00:01:12: oder erklär mal.
00:01:13: Also ich bin ja ein unwissender.
00:01:16: Im Idealfall geht wieder alles zusammen.
00:01:18: Es kann natürlich schon sein, dass man unter der Geburt eine Geburtsverletzung dann hat, die versorgt werden muss, dass man genäht werden muss.
00:01:25: Das sind Bluterguss, vielleicht dann im intimen Bereich entstanden ist, man dann die ersten Wochen nicht sitzen kann, solche Sachen.
00:01:32: Also da macht man schon einiges mit.
00:01:34: Okay, um das alles betreust du denn?
00:01:37: Kommen nach der Geburt dann zu den Familien nach Hause, wenn sie in der Klinik entbunden haben und die ersten drei Tage jeden Tag und gucke, ob das Kind ordentlich zunimmt, ob die Versorgung passt, ob der Stuhl sich auch entsprechend so verändert wie er soll vom Baby und schaue natürlich auch nach den Geburtsverletzungen, die hoffentlich gut verheilen und wir da keine Komplikationen haben.
00:02:01: Ich schaue nach der Rückbildung der Gebärmutter.
00:02:04: Ich gucke danach, ob die Bauchmuskeln sich wieder schließen.
00:02:06: Und das mache ich die nächsten zwölf Wochen nach der Geburt.
00:02:09: Gut.
00:02:10: Hast du denn, du hast vier Kinder hast du mir im Vorgespräch gesagt.
00:02:14: Hast du die alle selbst auf die Welt gebracht?
00:02:16: Natürlich selber.
00:02:17: Meine Ankunft leider nicht.
00:02:19: Ja, aber ohne Hebamme oder...
00:02:21: Also ich hatte eine Kollegin dabei, meine Kinder sind aber zu Hause geboren.
00:02:25: Wir sind zu Hause geboren.
00:02:28: gut zu Hause zu gemehren oder ist es nicht besser, sicherer im Krankenhaus?
00:02:33: Also ich habe es für mich als idealen Geburtsort empfunden.
00:02:36: Ich habe mich geborgen gefühlt.
00:02:38: Ist das mein Zuhause?
00:02:40: Ich weiß, was ich im Kühlschrank habe, wenn ich Appetit auf irgendwas habe.
00:02:44: Ich fühle mich eigentlich sicher und ich habe Vertrauen in die Kolleginnen, die genau mich beobachtet, die sagen kann, wenn irgendwas nicht mehr richtig nach Plan in Anführungsstrichen verläuft.
00:02:57: Und dann kann ich immer noch, wenn ich es brauche, in die Klinik fahren.
00:03:01: Ist es denn während dem Geburtsvorgang, hat man da Hunger auf irgendwas?
00:03:06: Weil du sagst, ich weiß, was ich im Kühlschrank habe?
00:03:09: Ja, natürlich.
00:03:10: Das
00:03:11: ist ja, das raubt ja Energie ohne Ende.
00:03:13: Also vergleichbar mit dem Marathonlauf, was die Kalorien betrifft.
00:03:19: Manche Frauen wollen da wirklich essen.
00:03:22: Du begleitest ja die Frauen dabei, bei einem Geburtsvorgang, wie ist das für dich?
00:03:26: Wie ist das, wenn du, ich denke, du siehst ja ganz viel, du siehst Blut, du siehst alles Mögliche und wie verkraftet man das?
00:03:34: Überhaupt kein
00:03:35: Problem.
00:03:36: Kein Problem.
00:03:36: Das
00:03:37: gehört damit dazu.
00:03:38: Okay, es gibt bei manche, die fallen um und sind ohnmächtig, aber du...
00:03:41: Dann wäre es der falsche Job für mich.
00:03:43: Okay.
00:03:44: Gibt es das auch unter den Hebammen, dass es irgendwann mal auftaucht?
00:03:48: Ich glaube, das merkt man in der Ausbildung schon.
00:03:50: Da ist man ja auch an vorderster Front schon gleich mit dabei und betreut die Frauen auch im Wochenbett.
00:03:55: Und da hat man ja auch mit Blut und allen möglichen Ausscheidungen zu tun.
00:03:59: Und unter der Geburt gibt es auch Frauen, die sich übergeben.
00:04:03: Und das muss man schon wegstecken können.
00:04:05: Okay.
00:04:07: Was mich noch ganz stark interessiert vor zwei, drei Tagen gab es in den Nachrichten.
00:04:13: Meldung über euch, dass ihr sehr, sehr hohe Beiträge zahlt pro Monat, Versicherungsbeiträge, vielleicht kannst du ein bisschen was erzählen.
00:04:21: Das betrifft hauptsächlich die Freiberuflicht tätigen Kolleginnen in der Geburtshilfe, also Beleghebammen oder Hausgeburtshebammen, die pro Monat eine Haftpflicht von ungefähr tausend Euro zu zahlen haben und die muss man ja erstmal verdienen.
00:04:37: Du bist ja in Oberkemaden wohnst du glaube ich und wir haben unsere Sendung heißt ja rund um den Hässelberg und wir berichten ja über alles was rund um den Hässelberg ist und da gehört Oberkemaden dazu.
00:04:51: Was, was hatte ich denn nach Oberkemaden gezogen?
00:04:55: Gezogen, die Liebe.
00:04:57: Genau.
00:04:58: Ich habe meinen Mann auf einem Motorrad treffen kennengelernt in Buchermwald und der hat mich verschleppt.
00:05:03: Okay, aber der war nicht männliche Hebamme.
00:05:06: Nein,
00:05:07: mein Mann hat den zweiten ältesten Beruf der Welt.
00:05:10: Der ist Zimmermann.
00:05:11: Zimmermann?
00:05:11: Ja.
00:05:12: Toll.
00:05:13: Und der hat euer Haus gebaut?
00:05:15: Mit Sicherheit, ja.
00:05:16: Zumindest den Dachstuhl.
00:05:17: Den Dachstuhl hat er gemacht.
00:05:18: Ja, genau.
00:05:19: Jetzt nochmal zu dir.
00:05:21: Wie viele Kinder hast du denn schon so in deinem Berufsleben auf die Welt gebracht?
00:05:26: Das werden so ungefähr vierhundert gewesen
00:05:28: sein.
00:05:29: Vierhundert?
00:05:30: Aus der Region?
00:05:31: Nicht nur, aber auch.
00:05:35: Wie macht man das jetzt?
00:05:36: Also ich stelle mir das jetzt so vor, eine Frau ist schwanger.
00:05:40: Ich habe das schon öfters gehört und dann sucht sie nach einer Hebamme und findet keinen.
00:05:44: Das kann passieren, ja.
00:05:45: Wie macht sie es richtig?
00:05:47: Wie macht sie es richtig?
00:05:49: Sobald wie möglich melden.
00:05:51: Bei dir oder wo können sich Schwangere melden, wenn sie eine Hebamme
00:05:55: suchen?
00:05:55: Also die meisten Jüngeren machen das natürlich jetzt online mittlerweile.
00:05:59: Es gibt verschiedene Portale, wo man einfach Hebamensuche eingeben kann, die Postleitzahl dazu.
00:06:06: Und dann kriegt man die Vorschläge von Kolleginnen, die dort in dem Kreis wohnen.
00:06:10: Am besten fragt man erst bei denen an, die im näheren Umfeld sind, weil die Krankenkassen natürlich auch sagen, wenn die Hebamme jetzt vierzig Kilometer Anfahrtsweg hat, das wollen wir nicht unbedingt bezahlen, sondern dann fragen die schon nach.
00:06:23: Gibt es da keine Kollegin?
00:06:24: näher dran ist.
00:06:29: Wenn jetzt aber zum Beispiel eine Schwangere sagt, sie kann eben mit der Hebamme nicht so und braucht dann halt oder will eine andere, gibt es das auch, dass sie das ablehnt, ablehnt kann, das kann sie, das ist klar.
00:06:41: Aber wenn dann die Krankenkasse sagt, na gut, dann nicht.
00:06:45: Das ist tatsächlich für die Krankenkasse keinen Grund, die Hebamme trotzdem zu bezahlen.
00:06:50: Also wenn die Frau sagt, mit der kann ich nicht, weil Sie einfach nicht auf meiner Wellenlinge liegt oder anders arbeitet, wie ich mir das vorstelle.
00:06:58: Dann ist das kein Grund für die Krankenkasse, die
00:07:00: Kosten trotzdem zu übernehmen.
00:07:02: Du bist ja schon in sehr frühen Jahren in den Hebammenberuf gegangen.
00:07:07: Ich
00:07:08: war mit dreiundzwanzig fertig mit der Ausbildung.
00:07:10: Okay, wie lang war die?
00:07:12: Drei Jahre.
00:07:12: Drei Jahre.
00:07:13: Jetzt ist, glaube ich, dreieinhalb.
00:07:15: Genau,
00:07:15: das sind Studium
00:07:17: mittlerweile.
00:07:18: Noch mal Abitur dazu?
00:07:19: Genau.
00:07:20: Okay.
00:07:20: Ja, was natürlich die... Verfügbarkeit nenne ich es jetzt mal von jungen lernwilligen Frauen ein bisschen eindämmt.
00:07:29: Ich finde nicht jede Frau, die Abitur hat, hat vielleicht auch unbedingt das Zeug für eine Hebamme.
00:07:35: Ich möchte jetzt gerne einen Forum bieten hier durch rund um den Hässelberg.
00:07:38: Vielleicht kannst du ein bisschen was sagen, was du dir eigentlich für den Hebammenberuf wünschst.
00:07:43: Also tausend Euro im Monat Versicherung, das ist schon heftig.
00:07:46: Da musste ja schon ganz viele Kinder auf die Welt bringen, glaube ich.
00:07:49: Das
00:07:49: ist richtig.
00:07:49: Also ich würde mir wünschen, dass mein Beruf sich trägt, dass ich eben nicht jeden Monat gucken muss, ob ich diese Haftpflicht aufbringen kann oder nicht, damit ich das Angebot außer klinischer Geburtshilfe oder einer eins zu eins Betreuung, dass jede Frau eine Hebamme für sich hat, dass man das überhaupt noch anbieten kann und dass einfach die da eine Möglichkeit gibt.
00:08:14: Wahrscheinlich von staatlicher Seite her, das wäre glaube ich das Beste entweder einen Zuschuss zu bekommen nochmal oder ob das eventuell komplett übernehmen werden kann, weil ich denke unser Beruf ist schon auch wichtig.
00:08:29: Es ist nicht mehr dieses traditionelle Familienmodell, das in der Wohnung die Mama wohnt, die übrig gebliebene Tante oder irgendjemand, der die Frauen zusätzlich im Wochenbind begleitet oder berät, sondern das sind wir, die kommen und die Frauen unterstützen und keiner arbeitet eigentlich umsonst.
00:08:48: Warum sollten wir es
00:08:49: tun?
00:08:50: Ja, da hast du recht.
00:08:52: Wie ist es mit Weiterbildung bei Hebammen?
00:08:55: Also wir haben die Pflicht eine bestimmte Zahl an Fortbildungsstunden jedes Jahr beim Gesundheitsamt nachweisen zu müssen.
00:09:02: Das heißt, wir müssen ja in verschiedenen Bereichen, sei es Schwangerschaft, Geburtshilfe, Hygiene, Risikomanagement in den Bereichen müssen wir alle Fortbildungspunkte nachweisen können und sind natürlich auch Fortbildungen, die wir selber finanzieren müssen, die in der Regel nicht bei uns hier in der Gegend sind, sondern da fährt man dann mal bis Konstanz bis Karlsruhe nach Hamburg.
00:09:28: Das sind dann so Wochenendausflüge, wo man dann mal drei Tage verbringt.
00:09:33: Und dann Fortbildung hat von früh um neun bis um fünf in der Regel.
00:09:37: Aber bleibt dann da noch, ich bin jetzt ein bisschen sarkastisch, bleibt da noch was hängen für dich?
00:09:43: Es bleibt noch
00:09:44: ein bisschen was hängen, aber es wäre schön, es wäre mehr.
00:09:47: Ja, aber da kann man jetzt auch verstehen, ich habe das gerade vor zwei Tagen gehört, dass viele Hebammen aus dem Beruf aussteigen, weil ihnen das einfach alles zu kostspielig ist.
00:09:56: Genau, also besonders die Kolleginnen, die einer außerklinischen Geburtshilfe, also bei Hausgeburten geht es noch, da ist aber natürlich auch die Nachfrage nicht so hoch.
00:10:07: bei Beleghebammen, die in der Klinik arbeiten, also die mit der Klinik diese Kooperation haben, dass sie ja diese Betreuung der Frauen zur Verfügung stellen, die müssen ja auch ihre Haftpflicht selber zahlen und die sagen, wenn diese Vergütung so weiter bleibt, können wir diesen Beruf in dem Umfang nicht mehr machen.
00:10:26: Wie sieht es aus?
00:10:27: Wird es sich ändern?
00:10:28: oder was denkst du?
00:10:30: Ich finde es sieht sehr traurig aus, weil diese Problematik mit der Haftpflichtversicherung Die haben wir ja schon seit Jahren.
00:10:37: Also, als ich angefangen habe mit außerklinischer Geburtshilfe, zwei Tausend Eins, habe ich sechshundert Euro im Jahr Haftpflicht für die außerklinische Geburtshilfe bezahlt.
00:10:48: Und jetzt stehen dem zwölf Tausend gegenüber.
00:10:50: Also, ich finde, das ist schon eine immense Teuerungsrate.
00:10:53: Also, man tut alles vom Staat her, dass man keine Kinder mal auf die Welt bringt.
00:10:58: Ja, oder dass man unseren Beruf abschafft.
00:11:01: Wie geht es dann weiter, wenn es den Beruf nicht mehr gibt?
00:11:03: Wie kommen die dann auf die Welt?
00:11:05: Machen das dann die Ärzte?
00:11:07: Ja, es gibt momentan noch im Hebammengesetz diese Klausel, dass bei jeder Geburt eine Hebamme anwesend sein muss.
00:11:16: Anders schaut es aus, als ein Arzt muss nicht dabei sein.
00:11:18: Deswegen kann ich bei Hausgeburtshilfe auch das alleine machen.
00:11:23: Ich denke, es wird mehr in die Richtung gehen, dass es mehr Kaiserschnitte gibt.
00:11:26: Die sind planbar, die sind, ja, ich habe meinen Personal vor Ort, die sind schnell, werden von den Krankenkassen besser bezahlt.
00:11:35: Und damit sind diese Kaiserschnitte natürlich lukrativer für die Kliniken wie jetzt eine spontan Geburt, die sich manchmal vielleicht auch über vierundzwanzig Stunden ziehen
00:11:44: kann.
00:11:44: Darfst du einen Kaiserschnitt machen?
00:11:46: Nein.
00:11:46: Okay.
00:11:48: Erklär bitte mal unseren Hörern und Hörern.
00:11:51: Was ein Kaiserschnitt ist?
00:11:53: Ein Kaiserschnitt ist eine operative Schnittentbindung.
00:11:56: Da wird der Bauchraum der Frau eröffnet, also sieben verschiedene Schichten.
00:12:01: Und über diesen Kaiserschnitt oder über diesen Schnitt im Unterbauch wird dann das Kind geboren.
00:12:07: Und dann man schneidet nicht ins Kind rein?
00:12:10: Manchmal passiert das.
00:12:11: Passiert es?
00:12:12: Ja, wenn irgendwie der Kopf oder der Po vielleicht irgendwo ungünstig liegt, kann das mal passieren.
00:12:17: Okay.
00:12:20: Meistens verheilt es problemlos.
00:12:22: Okay, das glaube ich.
00:12:24: Was wünschst du dir denn für den Beruf der Hebamme?
00:12:28: Darfst du jetzt ganz laut sagen und alle, die uns hören, wollen das weiter tragen?
00:12:33: Ich wünsche mir mehr Sichtbarkeit für unseren Beruf und vor allen Dingen auch mehr Unterstützung.
00:12:41: Aber du trägst ja jetzt schon dazu bei, dass du im Podcast bei uns bist und ... Dann hast du mehr Hörbarkeit.
00:12:48: Das auf jeden Fall ja.
00:12:49: Eine gute Chance.
00:12:50: Eine gute Chance.
00:12:52: Wenn jemand euch unterstützen will, wie kann der das machen?
00:12:55: Also jetzt nicht rein, dass er Kinder macht, sondern gibt es da irgendeine Möglichkeit?
00:13:01: Genau, es gibt mittlerweile ziemlich viele Online-Petitionen gegen diesen Hebammenhilfevertrag.
00:13:06: Das wäre eine gute Möglichkeit dazu unterstützen und tatsächlich auch direkt an die Familienministerin schreiben.
00:13:13: einfach schreiben und sagen, Frau Ministerin.
00:13:15: So läuft das nicht.
00:13:16: Die
00:13:16: Claudia, die ist so gut, die braucht mehr Geld.
00:13:19: Naja, das nicht unbedingt.
00:13:20: Aber du weißt, wie es meint.
00:13:22: Natürlich, genau.
00:13:24: Wenn du erzählst, was du alles an Versicherung, an Fortbildung ausgibst, also ich kann mir nicht vorstellen, dass da so viel dann noch übrig bleibt.
00:13:32: Ja, es sind ja, also es sind ja nicht nur die Kosten, die für meinen Beruf sind.
00:13:36: Also es sind ja auch noch, ich habe eine Krankenversicherung zu bezahlen und so weiter.
00:13:40: Rechtschutz natürlich auch macht Sinn, gerade wenn man in einem Beruf arbeitet, in dem man immer so halb mit dem Fuß im Gefängnis steht, weil irgendjemand vielleicht meint, das Kind hat eine Lese-Rechtschreib-Schwäche und das liegt an der Hebamme oder so.
00:13:54: Das kann, also es ist jetzt überspitzt gesagt, aber es ist einfach so, dass die Klagefreudigkeit sehr hoch geworden ist.
00:14:00: Aber du bist ja bedeutend.
00:14:02: Du hast gerade gesagt, mit einem Fuß im Gefängnis schnell ist es ja eigentlich so.
00:14:05: Also wenn du hilfst und körperliche Arbeiten machst, dann kann das ja passieren, dass da was passiert und dann will man die an die Wäsche, sag ich jetzt mal.
00:14:16: Könnte rein theoretisch passieren.
00:14:18: Also es ist ja auch so, dass wenn ich angerufen werde und zu einem Notfall gerufen werde, dann muss ich hinfahren.
00:14:25: Wenn ich es nicht tue und das würde irgendwas passieren, dann bin ich wegen unterlassener Hilfeleistung dran.
00:14:31: Wenn ich hinfahre und es passiert irgendwas, dann bin ich wegen Fahrlässigkeit dran.
00:14:36: Also im Prinzip, wie ich es mache, kann ich es eigentlich nur falsch machen.
00:14:39: Okay.
00:14:40: Es wäre so, ich rufe den Sanker an, fahre da hin und dann hoffe ich, das Beste.
00:14:46: So schaut's aus.
00:14:48: Also gut, also du hast uns viel, viel Eindruck gegeben von deinem Beruf und das glaubt das wissen die wenigsten, was du uns erzählt hast, oder?
00:14:58: Wissen die nicht?
00:15:01: Die meisten Frauen beschäftigen sich mit Hebammen ja erst, wenn sie eine brauchen.
00:15:05: Und dann, wenn man während der Betreuung ins Gespräch kommt, wie gesagt, ich fange ab der zwölften Schwangerschaftswoche an bis zur zwölften Woche nachgeburt.
00:15:15: Also sind wir schon fast ein Jahr, wo wir uns dann kennen, die Frau und ich.
00:15:20: Da kommen natürlich auch mal persönliche Gespräche und dann kommt auch sowas mal zum
00:15:24: Gespräch.
00:15:24: Was würdest du denn von den werdenden Vätern, die bei der Geburt dabei sind oder überhaupt die werdenden Vätern?
00:15:31: Was würdest du denn von denen wünschen?
00:15:34: Was können die besser machen?
00:15:35: Was können die anders machen?
00:15:37: Das kann man glaube ich so pauschal nicht sagen, weil jeder Papa eine eigene Vorstellung hat auch von seinem Papa sein.
00:15:44: Ich glaube, dass sich die Männer heutzutage ziemlich schwer tun, so ein bisschen ihre Rolle zu finden, weil... die Vaterrolle neu definiert worden ist.
00:15:53: Also die sollen jetzt auch alles Mögliche können und sollen und müssen.
00:15:58: Und ich glaube, dass das oft schwer ist, eben auch gerecht zu werden, was vor allen Dingen Social Media einem vorgibt, was man eigentlich zu tun hat.
00:16:06: Früher, ich beneide manchmal so ein bisschen die Frauen aus den Sechzigerjahren, wo es wirklich so war, die hatten ihren Haushalt, die hatten die Kinder zu versorgen, gucken, dass was zu Essen auf dem Tisch ist.
00:16:18: Und wir haben das heute auch, wir Frauen.
00:16:21: Und zusätzlich noch gehen wir arbeiten und sind noch für alles andere zuständig.
00:16:26: Und das ist für die Männer so ein bisschen gleich geblieben.
00:16:30: Also die gehen arbeiten und sind von der Arbeit zu Hause und das war's.
00:16:35: Und für manche ist das so geblieben.
00:16:38: Und da würde ich mir manchmal wünschen, einfach mehr zu sehen, was die Frauen zusätzlich noch leisten und da ein bisschen mehr zu unterstützen, ohne zu fragen.
00:16:47: OK, Claudia, eine Lanze für die Frauen.
00:16:51: Auf jeden Fall.
00:16:51: Hast du gebrochen?
00:16:53: Und ich darf mich bei dir bedanken, dass du bei uns hier warst im Studio, bei rund um den Hesselberg.
00:16:59: Und ich hoffe und wünsche dir, dass das, was wir jetzt hier besprochen haben, dass das einfach in einen Kreis geht, der da vielleicht ein bisschen Abhilfe schafft, was es so alles an Schwierigkeiten oder einfach an einer Erreversicherung zu zahlen ist, dass das einfach weggeht.
00:17:18: Danke, dass du da warst und da ist ja schon unsere Abschlussmusik.
00:17:23: Bis zum nächsten Mal, liebe Hörerinnen und Hörer, das war die Claudia Hebamme aus Oberkenade.
00:17:29: Und jetzt gehen wir.
00:17:33: Mila ist zum Ende hin und die Musik ist gleich zu Ende.
00:17:36: und wenn Sie abonnieren wollen, den Rund um den Hässelberg Podcast, dann können Sie das jetzt gleich tun.
00:17:42: Im Anschluss gibt es einen Button, da drücken Sie drauf und dann sind Sie direkt mit uns verbunden.
00:17:48: Bis dann, bis nächste Woche, tschüss!
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